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Lausitzer Rundschau 18.12.2008
Kaffeegenuss unterm Bärmich
Auf "Damenwahl" leuchtet ein roter Punkt. Auch die "Elfe mit Katze" ist markiert. Diese Werke des Cottbuser Künstlers Meinhard Bärmich sind bereits verkauft und deshalb gekennzeichnet. Zehn seiner Arbeiten sind im Café Lauterbach ausgestellt. Neben den kulinarischen Genüssen sollen die satirischen Malereien und Grafiken die Stimmung der Besucher heben.
Bärmichs Gratulation zum 100. Geburtstag Sie passen wunderbar in unser Ambiente", sagt Carsten Hajek, Chef des traditionsreichen Cafés, mit Blick auf die Bilder. "Sie komplettieren die Gesamtstimmung unseres Hauses." Mit einer Mischtechnik aus Tusche, Aquarell und Pastell in seinen Arbeiten sorgt Meinhard Bärmich für die Farbtupfer zwischen Kaffee, Eis und Baumkuchen.

Die Idee, Bärmichs Werke an den Wänden zu platzieren, stammt nicht von Hajek, wie er gesteht. "Ich bin Gastronom und kein Galerist", erklärt er. "Deshalb soll der ausstellende Künstler bestimmen, wer der nächste sein wird, der hier seine Werke zeigt." Im vergangenen Winter hatte die Ausstellungsreihe mit Eckhard Böttger begonnen. Er wählte den Fotografen Thomas Kläber zu seinem Nachfolger, der wiederum Bärmich vorschlug.

"Das erinnert ein bisschen an einen Kettenbrief, ist aber eine schöne Idee", sagt Meinhard Bärmich, der die Atmosphäre im Lauterbach mag. Incognito habe er sich schon in das Café gesetzt, die Menschen beobachtet, die zwischen seinen Arbeiten sitzen und reden. "Es ist wichtig für uns, dass es Menschen gibt, die uns eine Plattform geben und damit die Kunst fördern", sagt Bärmich. Die Eröffnung seiner Ausstellung empfand er als sehr angenehm. "Durch die Nähe zu den Gästen ist man automatisch ins Gespräch gekommen und konnte erfahren, womit sie die Bilder verbinden." Ein Paar habe sich direkt für das Bild "Damenwahl" interessiert. "Sie tanzen so gern, haben sie mir erzählt, und deshalb diese Arbeit für sich reservieren lassen."

So hat sich Carsten Hajek das vorgestellt. "Es ist eine Verkaufsausstellung, an der wir finanziell aber nicht verdienen." Das Geld gehe zu 100 Prozent an den Künstler. "Für mich ist wichtig, dass es spannend bleibt. Wir sind für alles offen – egal ob Malerei, Grafik oder Fotografie", betont der Chef.

Wer die Werke Meinhard Bärmichs in einigen Monaten ablösen werde, sei bereits klar, soll aber noch nicht verraten werden. Auf jeden Fall solle er mit seinen Kunstwerken im Kontrast zum Vorgänger stehen. "Ich glaube, dass in dieser Reihe auch Künstler ausstellen werden, die ich noch gar nicht kenne", sagt Hajek. Auch darauf sei er gespannt. Dass die Entscheidung nicht bei ihm liege, finde er eher angenehm. "Ich kann mich so auf den Sachverstand der Künstler verlassen und werde immer wieder überrascht."

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