| Seine Bilder finden sich nicht nur auf Leinwände, sondern auch auf Briefmarken, auf Häuserwänden, in einer Kinderklinik, auf Plakaten und sogar auf Ostereiern. Seine Maskottchen sind alte Bekannte. An Meinhard Bärmichs Werk kommt in Cottbus keiner vorbei. Im Rathaus am Neumarkt wird bis zum 21. Oktober eine bunte Auswahl seiner Arbeiten ausgestellt.
Meinhard Bärmich, ein Maler und Grafiker mit schier überirdischer Fantasie.
Meinhard Bärmichs Welt ist bunt, selbst in seinen Arbeiten, die ohne Farbe auskommen. Aus ihnen sprüht die Fantasie. Der Künstler schaut liebevoll auf die Welt, der er in seinem Werk den Spiegel vorhält. Und selbst, wenn er mit Stift und Pinsel Kritik übt, tut er es auf liebenswerte Weise. Er ist ein Gaukler unter den Grafikern mit dem seltenen "Talent zur Leichtigkeit", das ihm sein Laudator, der Schauspieler Michael Becker, bei der Ausstellungseröffnung am Dienstag attestierte.
"Ich habe keine Zeit zum Jammern, und wenn, dann muss es Spaß machen", hat Meinhard Bärmich einmal gesagt. Ein Satz, der wie ein Lebensmotto klingt. So schreckt ihn auch der für 2012 vorhergesagte Weltuntergang nicht. Er inspiriert ihn vielmehr zu einer neuen Plakatidee: mit einem Augenzwinkern lässt Bärmich die Außerirdischen landen.
Der vor 60 Jahren in Welzow geborene Bärmich, von seinen Freunden Puschkin genannt, hat sich ganz offenbar die Fantasie und Spiellust seit seiner Kinderzeit bewahrt. Seine Produktivität scheint unerschöpflich. Als Gestalter von Kunstwerken hat er sich mit seinen Skulpturen auch die dritte Dimension erobert. Und die Bildwelten, die seiner Kreativität entspringen, sind grenzenlos.
Richtig eintauchen kann der Betrachter in die prallen Bilder und hinter den meist bunten Motiven den feinen Hintersinn des Malers aufspüren. In seinen Cartoons zeigt Bärmichs Humor auch mal Zähne. Seine Illustrationen sind nicht nur Bildchen zum Text, sondern Kunstwerke für sich.
Aber der bescheiden daherkommende Bärmich reitet nicht nur auf dem hohen Ross der Kunst. Denn bekannt geworden ist er als "Gebrauchsgrafiker", als Gestalter von Werbeplakaten und Logos. Auch in diesem Metier ist er ein Meister. Mit seinen Maskottchen wie dem Buga-Otter "Otti" oder der radelnden Gurke hat er sich jenseits der Galerien vielfach verewigt. Und überhaupt sind die Grenzen fließend. Meinhard Bärmich macht Gebrauchskunst. Oder wie der Cottbuser Kulturamtsleiter Bernd Warchold es sagte: "Kunst, die man braucht." Und so war sein rosa Elefant, der hoch über der Bahnhofstraße schwebte, im DDR-Grau für viele mehr als Werbung für den Tierpark.
Beim Gang durch Bärmichs Ausstellung wird es das ein oder andere Wiedersehen geben. Doch auch in seinen bekannten Werken warten wie in Wimmelbildern noch neue Entdeckungen.
Zum Thema:
Aus Anlass des 60. Geburtstages des Künstlers Meinhard Bärmich ist im Cottbuser Regia-Verlag zur Ausstellungseröffnung ein Buch mit dem Titel "Meinhard Bärmich . . . Maler & Grafikdesigner" erschienen.
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